2025
Streifen am Horizont
Jahr: 2025
Auftrag: Farbkonzept aussen und innen / Beratung Inneneinrichtung und Textilien
Architektur: Wirz Architekt:innen, Zürich
Fotografie: Hannes Henz, Zürich
Streifen am Horizont
Für ein 1954 erbautes Einfamilienhaus mit grossem Garten und imposantem Blick auf den See wurde ein tiefgreifender Umbau geplant, um das Gebäude auf eine nächste Generation vorzubereiten. Der bestehende Grundriss im Erdgeschoss mit Garage, Vorbau und auskragendem Bibliothekszimmer zum Garten wurde beibehalten, das Obergeschoss wurde ersetzt und bekam mit Dachgarten und Lift einen neuen Abschluss.
Wir suchten für das heterogene Fassadenbild einen sanften Ausdruck über die Farben. Der durchgefärbte Kalkputz in einem warmen, weichen Grauton fasst die gesamte Fassade und nimmt zwei gedämpfte Bunttöne auf, ein mildes Porphyrrot für die Fenster und ein leichtes Stahlbau für die Balkongeländer, das sich eben genug von der feuerverzinkten Metallkonstruktion abhebt, um eigenständig zu bleiben. Mit dem blaugrauen Anstrich im nordwestseitigen Eingangsbereich wird die Volumetrie der Fassade gefasst und gleichzeitig die Wetterseite zusätzlich geschützt.
Im Innern empfängt ein Entree mit farbiger Decke die beiden Wohnbereiche – und ebenso der kräftige Terrazzo, der sich über beide Geschosse durch das ganze Haus zieht und so zu einem prägenden und verbindenden Element wird. Während im Erdgeschoss die grossen Farben im Garten zu finden sind, zieht im oberen Geschoss die gelb-weiss gestreifte Decke den Blick auf sich. Die breiten aufgemalten Streifen überspielen die glatte Putzdecke, die wegen der Deckenheizung vorgegeben war. Gleichzeitig staffeln sie die längs ausgerichtete, sich zum Garten öffnende Geschosshälfte mit Wohnhalle und Bad in die Tiefe. Auf der Rückseite schieben sich dunkle Scheiben zwischen die Stahlträger und definieren die drei Zimmer mit unterschiedlichen Nutzungen.
2019
Ordnen mit Farbe
Jahr: 2019
Auftrag: Farbberatung aussen
Auftraggeberin: BAHOGE Wohnbaugenossenschaft, Zürich
Ordnen mit Farbe
Die Wohnbauten einer Wohnsiedlung in Hirzenbach sollen neu gestrichen werden. Die bestehenden Fassaden werden geprägt durch die vorgehängten braunockrigen Zementplatten mit einer putzähnlichen Oberflächenstruktur. Die Betonelemente der Balkonschicht sind mit demselben Farbton überstrichen, ebenso die ursprünglich ein Flachdach abschliessenden Dachuntersichten. Für das neue Farbkonzept wurden verschiedene Möglichkeiten gesucht, wie die einzelnen Elemente in Beziehung zueinander gesetzt werden können. Die Wahl fiel schliesslich auf eine Lösung, bei der die vertikale Betonkonstruktion als Element von der übrigen Fassade abgesetzt wird. Dadurch wird die der Fassade innewohnende skulpturale Ausformulierung betont. Im gleichen Ton wird die leicht konische, auskragende Dachuntersicht gestrichen. Die erwünschte neue Dynamik wird durch den dunklen Sockel unterstützt, auf dem die Fassade nun leicht schwebt. Die drei Grautöne wurden über Handmuster festgelegt, dabei war die Abstimmung der Kontraste zueinander eine wichtige Herausforderung. Durch die zurückhaltende Farbigkeit konnten zudem die kräftigen dunkelbraunen Metallfenster erhalten werden. Zwischen den feinen Grautönen und den hellen grünen Stoffmarkisen erhalten sie eine neue Präsenz.
2017
Neue Verbindungen über Farbe
Jahr: 2017
Auftrag: Farbberatung aussen
Auftraggeberin: Immobilien Anlagestiftung Turidomus Zürich /
G. Baumann + F. Khanlari SIA SWB Architekten AG Nidau
Neue Verbindungen über Farbe
Die Volumetrie der Gewerbeliegenschaft ist geprägt durch mehrere Vor- und Rücksprünge zweier unterschiedlicher Fassadenmaterialien – Metall und Putz. Beim Bestand im zeittypischen Kolorit der 80er-Jahre wird für die beiden verschiedenen Materialien je ein Farbton eingesetzt. Ziel des Vorschlags für die geplante Fassadensanierung ist es, die unterschiedlichen Gebäudeteile stärker zusammenzubinden und die Fassade durch diese neuen Verbindungen der einzelnen Elemente subtil zu bereichern. Dazu wird ein dritter Farbton eingeführt. Die Metallpaneele erhalten einen feinen Kupferton, die Metallfenster und das Attikageschoss ein neutrales Aluminiumweiss und die Putzoberflächen ein warmes Grau.
2015
Neue Ordnung über Farbe
Jahr: 2015
Auftrag: Farbberatung Sockel, Lifttürme und Balkonbrüstungen
Auftraggeberin: Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ), Zürich
Neue Ordnung über Farbe
Die Wohnsiedlung wird geprägt durch die fassadenverkleidenden Eternitplatten in kräftigen, warmtonigen Bunttönen der 70er-Jahre. Das Farbspektrum der einzelnen Fassaden bewegt sich von Beige über Ocker, Orange und Rot bis zu einem mitteldunklen Braunton. Bei der jetzigen Sanierung sollen die Betonelemente (Sockel, Balkonbrüstungen) sowie die verputzten Lifttürme neu gestrichen werden. Mit dem Vorschlag für die neu zu streichenden Elemente wird das bestehende Farbkonzept aufgenommen und weitergeführt. Während sich die abgesetzten Lifttürme farblich der jeweiligen Fassadenfarbe inkl. der zurückversetzten Balkonwände angleichen, erhalten der Sockel und die Balkonbrüstungen einen neuen, eigenständigen Farbton, der zwischen den bestehenden Bunttönen vermittelt und die verschiedenen Farbigkeiten der einzelnen Fassaden neu fasst.
2015
Minimale Farbverschiebung
Jahr: 2015
Auftrag: Farbberatung aussen
Architektur: Wirz Architekten, Zürich
Fotografie: Hannes Henz, Zürich
Minimale Farbverschiebung
Bei der Sanierung dieses im Inventar der Stadt Zürich aufgeführten Mehrfamilienhauses sind die gartenseitige Putzfassade, der Sockel sowie Kunststeinverzierungen und Fensterläden neu zu streichen. Dabei sollte die vorgefundene Farbigkeit grundsätzlich beibehalten werden. Der helle rötliche Ocker der verputzten Fassade zeigte sich durch die jahrelange Verwitterung in vielen verschiedenen Nuancen, ebenso wurden bei den hellen Flächen verschiedene gebrochene Weisstöne vorgefunden. Die Frage stellte sich, welche dieser Nuancen für den neuen Anstrich verwendet werden sollen. Dazu wurden auf der Grundlage der abgenommenen Töne verschiedene Musterserien erstellt, die mehrmals vor Ort überprüft und mit dem bestehenden Sichtbackstein verglichen wurden. Für die Putzfassade fiel der Entscheid schliesslich zugunsten einer Nuance, die einen Hauch heller und zarter ist. Für die helle Sockelfarbe wurde ein etwas kühlerer Ton gewählt. Diese minimale Verschiebung der Farbtöne verstärkt den noblen Ausdruck der Fassade.